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Freitag, 7. Oktober 2016

Cristo de la Concordia

Inzwischen sind wir schon fast einen ganzen Monat in Bolivien. Eigentlich wäre das ein relativ kurzer Post über unseren Ausflug zum Cristo de la Concordia am Samstag geworden, aber da Bolivien unberechenbar ist, gibt es doch wieder mehr zu erzählen.
Vorletzten Freitag war Dia de Tiquipaya, der Feiertag unseres Stadtteils weswegen die Mädchen (mal wieder) keine Schule hatten und wir somit auch fast keine Arbeit. 

Samstag in der Früh machten wir uns dann auf ins Zentrum um die Jungs zu treffen und anschließend bei ihnen zu frühstücken. Danach ging es zur Teleférico die uns auf den Berg brachte, auf dem der Cristo de la Concordia steht, Cochabambas Wahrzeichen welches von fast allen Punkten der Stadt aus zu sehen ist, sogar von unserer Einrichtung. Die Statue ist 40m hoch und befindet sich auf einer Höhe von 2840m über dem Meeresspiegel wodurch man einen tollen Blick auf das ganze Tal hat, in dem die Stadt liegt. 













Den Sonntag verbrachten wir mit den Mädchen in der Einrichtung wobei uns zwei der Erstkommunionskinder fragten, ob wir ihre madrinas, ihre Patinnen, sein möchten. Natürlich haben wir ja gesagt und somit ist es jetzt unsere Aufgabe mit den Mädels, Maribel und Valeria, ihre Kleider etc. zu kaufen. Auch wenn wir noch nicht hundertprozentig verstanden haben was alles zu unseren Pflichten als madrina gehört hat es uns wirklich sehr gefreut, dass die zwei uns gefragt haben.


Wir hatten uns bereits auf eine normale Arbeitswoche (es wäre die erste gewesen) eingestellt bis uns am Montagabend mehrere Kinder fragten, ob wir morgen mit zum Eisessen gehen, wovon wir bis dahin noch kein Wort gehört hatten. Tatsächlich klopften um 6:20 Uhr (normalerweise beginnen wir um 8:30 Uhr zu arbeiten und stehen somit auch erst kurz vor 8 auf) zwei Mädels an unserer Haustür um uns Bescheid zu geben, dass wir jetzt zum Globos (eine riesige Eisdiele, von der es in Cochabamba mehrere Niederlassungen gibt) fahren, da die Schwestern am Vortag vergessen hatten, uns zu informieren. Um 7 Uhr morgens ging es also mit 98 Mädchen plus drei Schwestern und zwei etwas verwirrten Freiwilligen in zwei Micros los und gegen halb 8 waren wir dort. Sophia und ich waren davon ausgegangen, dass jedes Mädchen eine Kugel Eis spendiert bekommt und wir danach wieder zurückfahren würden, doch da hatten wir uns gewaltig getäuscht. Nach unserer Ankunft wurden wir sofort von Superman, Minnie Mouse & Co. In Empfang genommen und jedem wurde eine Schale mit einer großen Kugel Eis und einem Stückchen Torte in die Hand gedrückt. Das Globos veranstaltet dieses Event als (nachträgliches) Geschenk zum Dia del Estudiante für Waisenheime, Heime für behinderte Kinder und krebskranke Kinder, was eine wirklich schöne Sache ist und die Mädchen waren total begeistert. Draußen gab es auch einen großen Spielplatz, außerdem Animationsprogramm, Spielautomaten und Videospiele. Für uns war das Ganze ein wenig langweilig, doch die leckeren Burger mit Pommes zum Mittagessen entschädigten dafür und die Kinder hatten definitiv ihren Spaß, waren dann aber auch wirklich erschöpft. Der Rest der Woche verlief wie gewohnt, gestern bekamen die Mädchen auch ihre Zeugnisse.


Vergangenen Samstag sind wir dann mit Maribel und Valeria zur Cancha gefahren um Kleider, Schuhe, Strumpfhosen, Haarreifen und Handschuhe zu besorgen – alles natürlich blancito. Das Ganze war leichter als gedacht und die Mädels entschieden sich recht schnell für (das gleiche) glitzernde Kleid. Anschließend luden wir sie noch zum Essen und auf ein Eis ein, natürlich wieder im Globos.


Gestern mussten wir dann nachmittags schließlich zur Migración in der Stadt wo wir uns mit Mirca, die uns bei unserem Visum hilft, trafen. Zunächst mussten wir noch Bilder dafür machen – ganz professionell vor einem weißen Tuch, was an einen Baum gehängt wurde. Drinnen war es komplett voll und wir mussten eine Nummer ziehen. Nach einer Viertelstunde kamen wir dann auch dran und die Mitarbeiterin übertrug alle Daten meines Passes und der Arbeit in den Computer was eine Weile dauerte. Schließlich druckte sie die Seiten aus und ich musste unterschreiben. Dann hieß es wieder eine neue Nummer ziehen und wieder warten, dieses Mal länger. Schließlich kam ich zu einem anderen Mitarbeiter der alles nochmal durchschaute, Fingerabdrücke nahm, ein weiteres Foto machte und mich anschließend zur ersten Angestellten zurückschickte, da irgendwas nicht passte. Also ging es wieder von vorne los und sie übertrug nochmals alle Daten, druckte es aus. Ich unterschrieb. Dann ging es wieder zurück zu dem zweiten Mitarbeiter, der inzwischen natürlich einen neuen Antrag bearbeitete. Nach erneutem Warten wurden dann nochmal meine Abdrücke genommen und ein Foto gemacht bis er schließlich alle Dokumente samt meines Reisepasses abheftete und mir einen Zettel ausdruckte, der für die nächsten Tag einen Ersatz meines Passes darstellt. Wenn alles passt, sollten wir nächste Woche unsere Pässe mit dem Visum abholen können.

- Fee 


El Prado
Plaza de Banderas


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