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Sonntag, 11. Dezember 2016

La Paz & Geburtstag

Hallo zusammen, 

long time – no see, aber jetzt kommt mal wieder ein Blogpost. Innerhalb des letzten Monats haben wir wieder ganz schön viel erlebt, deswegen kann ich nicht auf alles allzu genau eingehen, doch ich versuche alles unterzubringen. 

Am Wochenende, nachdem wir aus Santa Cruz zurückgekommen sind, fand die Kommunion unserer Patenkinder statt. Aus unserer Einrichtung hatten mehrere Mädchen zusammen mit anderen Kindern aus der Umgebung ihre Erstkommunion. Nach dem Gottesdienst sind wir mit Maribel, Valeria und ihrer Schwester Camila samt deren Patin noch in die Stadt gefahren und waren alle zusammen am mercado essen und danach noch ein bisschen an der Plaza, um ihnen einen schönen Tag zu gestalten. 

Das Wochenende darauf hatten dann zwei unserer Mädels Firmung, die in Tiquipaya mit allen Jugendlichen aus dem Ortsteil stattfand. Es waren so viele, dass es gerade mal ausreichenend Sitzplätze für die Firmlinge und ihre Paten gab, viele Leute standen vor der Kirche während dem Gottesdienst, der auch fast drei Stunden dauerte. Danach haben uns die padrinos einer der Mädchen zum pollo essen eingeladen und abends sind wir hinten auf der Ladefläche des pick ups der Schwester durch die Stadt zurückgefahren, was wirklich cool war. 

Vorletztes Wochenende haben wir dann wieder einen ziemlich spontanen Trip gemacht, nämlich nach La Paz, wo der Regierungssitz Boliviens ist. Am Freitag um elf Uhr nachts haben wir dann einen Nachtbus genommen, so dass wir nach sieben Stunden Fahrt um kurz nach sechs am Terminal ankamen und uns gleich mal dick einpacken konnten, da es wirklich eiskalt war. 

Am Samstag haben wir uns vormittags die Innenstadt mit der Plaza San Francisco und dem mercado de las brujas angeschaut und auch die Plaza Murillo, an der die Regierungsgebäude stehen. Im Gegensatz zu Cochabamba liegt La Paz nicht komplett in einem Tal, sondern ist auch an den Berghängen bebaut und sehr hügelig, weswegen die teilweise steilen Straßen einen ein bisschen an San Francisco erinnern. Außerdem ist das Sightseeing ganz schön anstrengend, wenn es dauernd bergauf geht und man noch nicht ganz an die Höhe von 3700m gewöhnt ist, obwohl wir auch aus dem Hochland kommen.
Am Nachmittag sind wir dann mit einer der drei teleféricos, die als reguläres Verkehrsmittel in der Stadt eingesetzt werden, nach El Alto, wo auch der Flughafen steht, gefahren und hatten von dort auf 4000m eine Aussicht über die Stadt und die Berge drumherum.

Für Sonntag wollten wir uns einen Ausflug in das
Valle de la Luna buchen, wobei uns gesagt wurde, dass davor auch noch Chaca-irgendwas besichtigt wird, wir allerdings keine Ahnung hatten was das ist, aber trotzdem gebucht haben. Am Abend fanden wir dann heraus, dass Chacaltaya ein 5300m Berg ist, ehemals das höchste Skigebiet der Welt, bis der Gletscher weggeschmolzen ist. Natürlich waren wir top mit Wanderschuhen etc. ausgestattet, wie man das immer für einen Städtetrip macht – nicht. Also gings am nächsten Morgen in Chucks und Fleecejacken auf den Chacaltaya, was auf aymara „kalter Weg“ bedeutet, was uns erstmal natürlich total beruhigt hat als wir in Serpentinen im Auto hochgefahren sind, bis wir hinter einer Kurve auf dem Schnee nicht anfahren konnten, da wir mit sechs Personen zu leicht waren (obwohl wir uns schon ganz hinten reinsetzen mussten :D). Also stiegen wir dann auf 5000m Höhe aus, und man bekam schon fast keine Luft mehr. Obwohl der Weg wirklich nicht steil und auch nicht anspruchsvoll war, war es unglaublich anstrengend aufgrund der dünnen Luft. Oben an der ehemaligen Gaststube für Skifahrer, wo heute nur noch mate de coca und café verkauft wird, hatte man dann einen Ausblick auf das Tal, ein bisschen von La Paz und auf die umliegenden Berge. Von dort aus wäre es noch ein kleines Stückchen weiter nach oben gegangen, von wo aus man angeblich bis zum Titicacasee sehen kann, doch kurz nachdem wir an der Hüttn angekommen waren, hat es leider zugezogen. Dennoch hat es sich wirklich gelohnt. Nach eineinhalb Stunden Fahrt kamen wir dann im Valle de la Luna an, ein Tal mit Formationen, die aufgrund von Erosion entstanden sind wie unser Führer Victor es erklärt hat, an. Nach ca. einer halben Stunde dort wurden wir wieder an der Plaza abgesetzt und konnten uns später auf zum Christkindlmarkt oder Feria de Navidad machen, was der eigentliche Grund für unseren Wochenendtrip war. 

Dort war ich natürlich im siebten Himmel und wollte eigentlich alles kaufen, doch mit viel Mühe und Not konnte ich mich zusammenreißen, und es blieb dann bei ein bisschen Weihnachtsdeko für unsere Wohnung und einer Weihnachtsmütze. Bei den kalten Temperaturen in La Paz konnten wir dann doch ein bisschen in Weihnachtsstimmung kommen zwischen Krippenfiguren und Lichterketten. Abends spielten dann an der Plaza noch eine Mariachi Band, und um 23 Uhr ging es wieder zurück in unser geliebtes Cochabamba.

Wenn ich unseren Trip in Worten unseres Führers Victor beschreiben müsste, dann würde ich sagen: „Qué super, qué super! Genial! Magnifico!“

Letzten Donnerstag war dann der erste Ferientag der Kinder und auch mein Geburtstag, an dem wir viel zu viel Kuchen (Schokokuchen von Sophia mit Emilias Hilfe gemacht, Limokuchen von Vivi und Torte von den Kindern aus meinem Haus) und anderen Süßkram gegessen haben. Am Vormittag sind die Mädchen aus der Casa 1 vorbeigekommen mit einem gebastelten Plakat und haben für mich gesungen. Am Nachmittag haben wir dann netterweise von den Schwestern zur Feier des Tages freibekommen und haben mit Vivi, die uns besucht hat, noch mehr Süßes essen können. Abends kamen dann ein paar Mädels aus dem Haus in dem ich mittagesse, der Casa 6, vorbei und meinten nur „Ven, ven! Tenemos una sorpresa!“. Also wurde ich entführt, im Dunklen an den Tisch in der casita gesetzt bis die restlichen Mädels singend mit einer Torte reinkamen. Das war wirklich unglaublich süß, sie hatten sogar alle Stühle mit selbstgebastelten Herzen dekoriert. Dann musste ich natürlich wie das hier üblich ist (ich bin schon froh, dass ich kein Ei auf den Kopf bekommen habe, das ist anscheinend auch ein Brauch und wurde mir von den Kindern angedroht) von der Torte abbeißen, und zwar nicht mit einer Gabel sondern einfach so eben. Seitdem kann ich nun wirklich keinen Kuchen mehr sehen, aber die Kinder waren wirklich total lieb.

Außerdem gibt es seit Donnerstag Mittag (ideales Timing natürlich...) mal wieder kein Internet but what's new.

In anderthalb Wochen haben wir dann schon mal fünf Tage Urlaub und fahren nach Rurrenabaque in den Regenwald, was mit meiner gaaanz leicht ausgeprägten Arachnophobie spannend werden dürfte, doch wir freuen uns schon sehr darauf.

Hasta luego, 
- Fee 

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