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Samstag, 24. Dezember 2016

Sucre

Hallo zusammen, 

gerade liege ich - wie man des eben im Dezember immer so macht - in Shorts und T-Shirt in einer Hängematte, doch wie es dazu kam berichte ich im nächsten Post. Denn vorherige Woche haben wir erstmal noch etwas anderes tolles erlebt, nämlich ging es bei unserem Städtetrip #3 dieses Mal in die Hauptstadt Sucre. Nachdem wir inzwischen schon die Stadt mit dem Regierungssitz Boliviens kennen, mussten wir das Original natürlich auch noch sehen.

Sucre liegt etwas weiter südlich als Cochabamba auf ca. 2700m Höhe und ist als eine der besterhaltensten Kolonialstädte mit seinen weißen Bauten bekannt. So machten wir uns eines Freitagabends auf - und zwar dieses Mal mit Begleitung: Felix, Thomas, Nathalie und Lara, die alle Freiwillige unserer Organisation in Cochabamba sind. Nachdem wir längere Zeit mit"hilfe" eines betrunkenen Mitarbeiters der Gesellschaft unseren Bus suchten, fanden wir diesen auch schließlich. Natürlich haben Felix und ich die besten Plätze in der letzten Reihe erwischt, wobei wir eine wundervolle Aussicht auf alle anderen Personen im Bus hatten, da sich unsere Sitze -  im Gegensatz zu allen anderen - nicht bis auf cama-Level hinterklappen lassen konnten. Perfekt für jemanden, der im Bus (oder Flieger oder Zug oder Auto oder alles was nicht mein Bett ist) sowieso nicht schlafen kann. So bekam ich die ganze Fahrt über mal wieder (fast) kein Auge zu bis wir gegen vier Uhr morgens nach acht Stunden Fahrt an steilen Abgründen und durch dichten Nebel entlang in Sucre ankamen. 

Nach einem kurzen Kuchen-und-Keks-Frühstück an einem kleinen Platz in Nähe des Busterminals fanden wir uns kurze Zeit später an der schönen Plaza wieder, wo wir erstmal in dem einzigen Café was schon geöffnet war was richtiges frühstückten. Anschließend machten wir uns mit dem Micro auf den Weg zum Kloster La Recoleta, von wo aus man einen Ausblick über die ganze Stadt hat. Nachdem sich dann Thomas, Nathalie, Lara und Sophia (ihre zweite übrigens) noch auf alt gemachte Karten von Südamerika und Bolivien gekauft hatten, konnten wir auf dem Weg nach unten Richtung Innenstadt noch ein paar mehr der tollen Fassaden bewundern. Bis Felix, Thomas, Sophia und ich (Lara und Nathalie schliefen in einem Hostel) in unser airbnb konnten, trieben wir uns noch ein wenig im Parque Bolivar herum, wo der Día de los Derechos Humanos begangen wurde. 

Nach einer kurzen Erholungspause in unserem airbnb machten wir uns auf in den Parque Cretácico etwas außerhalb der Stadt, wo uns Gastgeber Antonio netterweise alle in seinem Auto hinfuhr. Eine Sache, in der wir am Wochenende ganz gut geworden sind, ist sich zu sechst (+ Fahrer) in ein Taxi normaler Größe zu quetschen. Das Geheimnis: Vier auf der Rückbank, zwei auf dem Beifahrersitz. In der Gegend, in der der Park aufgebaut wurde, wurden Dinosaurierspuren gefunden und in der Wand versteinert. Leider hatten wir die letzte Führung (von ganzen zwei pro Tag) verpasst, weswegen wir uns mit einem Blick darauf aus 300m Entfernung zufrieden geben mussten. Drinnen erwartete uns noch ein kleiner Film zum Einstieg den Felix so spannend und informativ fand, dass er gleich mehrmals währenddessen einschlief. Daraufhin nahm uns Führer José in Empfang dessen Wortschatz und Fachwissen hauptsächlich aus den Sätzen "Okay guys, okay guys. Let's go, let's continue. Okay, check this out, it's history!" bestand. Außerdem konnten wir ein paar im Park aufgebaute nachempfundene Dinos bewundern und bekamen von José - wie er es nannte - Adidas-Fußabdrücke (in Form des Adidas-Logos) gezeigt. 

Die Rückfahrt in das Zentrum Sucres dauerte eine Weile, so dass wir natürlich nochmal eine Café-Pause einlegen mussten. Abends aßen wir süße Pizza, doch durch die Ramen Noodles die Thomas, Felix und ich uns dann um elf Uhr abends zurück im airbnb noch gönnten, konnten wir das wieder ausgleichen. 
Am nächsten Morgen trafen wir uns alle zum Frühstück wieder um danach nach Tarabuco, einem kleinen Ort mit berühmten Markt, zu fahren. Die Reise im klapprigen Micro dauerte ungefähr anderthalb Stunden, doch die Landschaft war wirklich unglaublich schön, so dass es sich allein dafür schon gelohnt hat. Auf dem Markt selber war nicht mehr allzu viel los, da die meisten Touristen frühmorgens losfahren und somit auch vermutlich schon viele Stände abgebaut hatten, doch Sophia und ich konnten trotzdem noch ein paar kleine Weihnachtseinkäufe erledigen. Zurück nahm uns dann ein cama Reisebus (für den gleichen Preis - 1,30€) mit nach Sucre, wobei ein sehr...netter älterer Herr die ganze Fahrt über verzweifelt versuchte Felix' Uhr abzukaufen. Nach dem gescheiterten Versuch prieß er ihm die schönen Jungfrauen von Tarabuco an, die er dann, wenn er zurückkommt, heiraten und mit ihnen auf das Land in der Umgebung ziehen kann. Doch auch für mich gibt es da anscheinend tolle junge Männer, die Frauen suchen, was ich an ihrem schwarzen (oder war es rot?) Poncho erkennen können würde, wie er mir mitteilte.
Zurück in Sucre kauften wir uns erstmal unser Rückfahrticket am Terminal und starteten dann den zweiten - und diesmal erfolgreichen - Versuch gute Pizza in der Stadt zu finden. Darin sind Sophia und ich inzwischen Experten, da wir am Wochenende nach einer Woche sopa und arroz (und täglich grüßt das Murmeltier...) meistens kein bolivianisches Essen mehr sehen können. Um neun Uhr ging es dann im dieses Mal luxuriöserem Bus (obwohl mein Sitz immer von selbst wieder Stück für Stück nach oben fuhr) ab in Richtung Heimat. Nach einer (für mich zumindest) komplett schlaflosen Nacht kamen wir nach nur sieben Stunden am Terminal von Cochabamba an, wobei wir nach einer Stunde warten am Terminal, einer Stunde Heimfahrt und einer Stunde warten in Regen und Kälte vor dem verschlossenen Tor gegen 7 Uhr endlich noch ein bisschen ins Bett konnten - bevor unsere Arbeitswoche losging. 

Es heißt zwar alle guten Dinge sind drei, doch in dem Fall muss ich sagen, dass uns Stadt Nr. 4 in Bolivien bis jetzt am Besten gefallen hat (obwohl Cochabamba als unsere aktuelle Heimat natürlich einen Sonderstatus hat und wir uns immer freuen nachhause zu kommen) und wir auf jeden Fall zurückkommen wollen, wenn sich die Gelegenheit ergibt.

Jetzt wünsche ich euch erstmal wunderschöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Schöne Grüße aus dem Sommer,
- Fee

P.S.: Nach unserem Urlaub Ende Januar werde ich mich mal auf die Suche nach gscheidem Internet machen und räume den Blog auf. Dann folgen auch noch Bilder zum letzten und diesem Post! Wenn ihr schon mal ein paar Fotos von Sucre sehen wollt, könnt ihr auf dem Blog von Felix und Thomas vorbeischauen: 
http://www.felixundthomasauf.reisen/single-post/2016/12/16/Felix-und-Thomas-endlich-mal-auf-Reisen---Sucre-und-zur%C3%BCck--

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